etextera 09.07.2019

Medikationsfehler – ein weitverbreitetes Problem

Medikationsfehler treten viel zu häufig auf und belasten das Gesundheitssystem in Millionenhöhe. Der Bundesrat ist überzeugt, dass diese mittels Qualitätssicherungssystemen und elektronischer Prozesse reduziert und die Patientensicherheit damit erhöht werden kann.   
Ähnliche Verpackungen bei Medikamenten können Medikationsfehler fördern. Denn so genannte « look   alike sound   alike »-Medikamente (LASA) führen immer wieder zu Verwechslungen mit teils schwerwiegenden Folgen. Der Chefapotheker der Spitäler  fmi  AG, Enea  Martinelli , bestätigt: «Für mehr als 40 Prozent der medizinischen Fehler sind Medikamente verantwortlich, vor allem LASA-Medikamente . » Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht die HerstellerI nnen  und die Aufsichtsbehörden verantwortlich, weil diese die Risiken von Verwechslungen nicht erkennen.     

Die Verwechslung von Medikamenten ist aber nicht die einzige Ursache fehlerhafter Medikationsprozesse. Es entstehen auch Fehler beim Spitaleintritt, bei handschriftlicher Verordnung von Arzneimitteln, bei deren Verabreichung sowie bei der Übertragung der Dokumentation. Auch eine mangelhafte Überwachung der Medikation birgt Risiken in sich.   

Eine Möglichkeit, um Medikationsfehler zu vermeiden, sieht der Bundesrat in geeigneten Qualitätssicherungssystemen und vermehrter Nutzung elektronischer Prozesse, beispielsweise eines elektronischen Verschreibungssystems. ÄrztInnen, Kliniken und Versicherungen in angelsächsischen und skandinavischen Ländern haben dieses Potenzial bereits früh erkannt; sie sind anderen EU-Ländern teilweise weit voraus, wenn es um Digitalisierung geht. In Dänemark arbeiten bereits mehr als 94 Prozent der Kliniken mit einem elektronischen Verschreibungssystem für Medikamente.  

Die Vorteile dieser Systeme und Prozesse sind zahlreich:  
- Kosteneinsparungen 
- Reduzierung von Verschreibungsfehlern 
- Erhöhung der Lesbarkeit von Rezepten 
- Verbesserung der Therapieergebnisse 
- Reduzierung redundanter Formalitäten 
- elektronischer Zugriff auf aktualisierte Pharmakopöe-Informationen und Patientenmedikationshistorie  

 

Qualitätssicherung mithilfe von Clinical Decision Support (CDS) 

Einige Schweizer Spitäler haben erste Massnahmen im Bereich Qualitätssicherung in der Medikation getroffen und ein CDS-System eingeführt. Edward H. Shortliffe hat CDS folgendermassen definiert: «Ein medizinisches Entscheidungsunterstützungs-System ist jedes Computerprogramm, das Ärztinnen und Ärzten helfen kann, klinische Entscheidungen zu treffen.» Die Software überprüft bei einer Polymedikation die verschriebenen sowie die geplanten Medikamente auf Risiken und Wechselwirkungen. Besteht Gefahr, warnt das System umgehend, damit die Medikation entsprechend angepasst werden kann. Ein CDS-System steigert die Effizienz und den Standardisierungsgrad von Diagnostik und Therapie, verbessert die Behandlungsqualität und -prozesse und erhöht die Patientensicherheit.  

 

eMediplan als Basis für ein CDS-System 

Voraussetzung für die CDS.CE-Checks sind elektronisch verfügbare Patienten- und Medikationsdaten  hierzu dient der eMediplan. Der elektronische Medikationsplan enthält alle relevanten Informationen, die die Leistungserbringer benötigen, um die Medikation zu überprüfen, anzupassen oder zu ergänzen. In einigen Ländern ist der elektronische Medikationsplan bereits erfolgreich im Einsatz. Erfahren Sie mehr in unserem Blogbeitrag "Der Einsatz von Medikationsplänen - ein Ländervergleich"

Die Studie "Nutzen von Medikationsplänen in der Praxis" von Fine Dietrich aus dem Jahr 2019 beleuchtet die Vorteile elektronischer Medikationspläne.  
 



CDS: 
Medikationsfehler erkennen und vermeiden 

Die folgenden Fallbeispiele zeigen, wie das Clinical Decision Support-System bei drohenden Medikationsfehlern reagiert und gezielt auf Risiken hinweist.


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